Immer wieder gilt es, den Blick zu schärfen für das, was wirklich wichtig ist. Es gibt Zeiten im bürgerlichen und kirchlichen Leben, die darauf besonders aufmerksam machen. Da ist der Advent und die vorösterliche Bußzeit – vielleicht aber auch der kleine Augenblick zwischen den Jahren.
In der Wort-Gottes-Feier ist es der leere Altar, der diesen Anstoß gibt.
Man könnte sagen: Das ist unpraktisch gelöst. Der könnte doch schon vor der Wort-Gottes-Feier hergerichtet werden. Dass da extra die Messdiener während der Feier ran müssen …
Doch der Leiter / die Leiterin der Feier deutet dieses Tun aus: Wie nun der Altar bereitet wird, so bereiten auch wir uns. Begegnung braucht Vorbereitung. Offenheit. Platz. Und um Begegnung geht es ja im weiteren Verlauf der Wort-Gottes-Feier. Begegnung mit Jesus Christus, der in der Kommunion zu uns gebracht wird.
Das ist uns so wichtig, dass wir dafür nicht die praktischste Lösung wählen, sondern die Lösung, die am meisten Zeichen sein kann: Es geht um die Begegnung mit Jesus Christus im Wort und im Sakrament.
Ein zweiter Gedanke dazu: Was uns wirklich wichtig ist im Leben (Liebe, Zuwendung, Anerkennung, Wertschätzung …) empfange wir aus fremder Hand / ist uns immer geschenkt.
Das, was uns im Glauben wirklich wichtig ist, ist uns gleichermaßen immer geschenkt. Wir nennen es Gnade. Gott schenkt sich, damit wir sein können. Der leere Altar gibt dafür den Raum.
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