Zwei Menschen sind unterwegs, wieder zurück nach Hause. Gerade sind all ihre Visionen, ihre Träume in sich zusammengefallen. Schlimmer noch: sie haben ihren Freund verloren, ihr Vorbild, ihren Meister. Davon sind sie bewegt, darüber sprechen und darum trauern sie.
Zu ihnen gesellt sich ein weiterer Wanderer, der sich erzählen lässt, was ihr Herz bewegt. Sie erhalten Raum, alles einzubringen: Ihre Trauer, ihre vergebliche Hoffnung, ihre Angst, ihre Verzweiflung. Erst, als sie alles losgeworden sind, was ihr Herz so schwer gemacht hat, ergreift auch der Wanderer das Wort. Und er koppelt ihr Erleben mit den Worten der Schrift: Was Ihr erzählt, dazu kann man in der Bibel lesen … Er deutet ihr Leben mit Hilfe der Bibel.
Damit rührt er sie an, lässt sie verstehen. Die Bibel wirft ein neues Licht auf ihr Leben, ihre Trauer, ihre Verzweiflung. Sie finden Halt und ein neues Brennen. So sind sie nicht bereit, auf die Gesellschaft und die Worte des Wanderers zu verzichten. Sie bitten ihn zu bleiben.
Beim anschließenden Mahl nimmt der Wanderer das Brot, spricht den Lobpreis, bricht das Brot und gibt es ihnen. Und sie erkennen: Genau das hat doch Jesus getan! Ihr letztes Mahl mit ihm, genau so ist es verlaufen. Der Wanderer wiederholt, was Jesus getan hat!
Und ihre Augen gehen auf: Der Wanderer ist Jesus!
Und obwohl er vor ihren Augen verschwindet, mit einem Mal nicht mehr da ist, bringt diese Begegnung mit Jesus sie in Bewegung. Sie erkennen:
Er ist uns begegnet – er hat das Wort der Schrift mit uns geteilt!
Er ist uns begegnet – er hat das Brot mit uns geteilt!
Diese eine Begegnung verändert alles. Nichts mehr ist, wie es war. Auch die Begegnungen, die folgen, sind anders. Das ist die Zusage in Wortgottesfeier und Eucharistie, dass Gott unser Leben jetzt und heute verändert.
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