In den Berichten von Begegnungen mit dem Auferstandenen ist immer wieder von Zeugen die Rede: Die Frauen gehen zu den Aposteln, die Jünger sagen einander weiter, was sie erlebt haben ... Sie geben einander Anteil und sagen: Jesus lebt!
Wie tief dieses Erleben sie getroffen hat, wird mir immer wieder im Lesen des Emmausevangeliums deutlich: Die beiden Jünger sind einen ganzen Tag lang zu Fuß unterwegs gewesen. Trauer ist anstrengend, der Marsch auch – die gedankliche Auseinandersetzung mit dem, was dieser interessante Weggenosse auf dem Weg nach Emmaus vor ihnen ausfaltet, noch dazu. Das gemeinsame Mahl im Gasthaus war da nur eine kurze Verschnaufpause – und doch ist ihnen die Erkenntnis: Das war Jesus! Jesus ist mit uns gegangen, hat uns vieles verständlich gemacht und hat schließlich mit uns Mahl gehalten! – Diese Erkenntnis ist so wichtig, dass sie sie sofort wieder auf die müden Füße bringt und sie den ganzen Weg zurück nach Jerusalem, zu den Freunden, zurücklegen lässt.
Jesus begegnet seinen Freunden weiterhin. Und diese Begegnung lässt niemanden unberührt. Sie drängt die Freunde dazu, einander davon zu erzählen. Sie drängt jeden einzelnen dazu, ein Zeuge Jesu zu werden. Zu Beginn ist das recht einfach: Die Freunde, die selber ganz berührt sind von der Begegnung mit Jesus, werden die Gesprächspartner. Erst an Pfingsten weitet sich der Kreis. Danach hält es die Freunde Jesu nicht mehr in dem engen Kreis der Gefährten. Die Freude an der Auferstehung Jesu drängt weiter. Sie können nicht schweigen über das, was sie erlebt haben, was ihr eigenes Leben prägt und erhellt.
Dabei ernten sie schon mal Spott und Missgunst. Aber die Botschaft drängt weiter ...
Eine solche Osterfreude wünsche ich uns allen. Dass wir einander erzählen von dem, was wir mit Jesus erleben – was uns unser Glaube bedeutet. Was Auferstehung für mich ganz persönlich heißt. Warum ich Ostern feiere.
Erzählen wir es uns.
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