PV Warburg Der Umstand, dass dem Pastoralverbund mit seiner 15 Pfarreien und Pfarrvikarien am dem 1.7.2015 noch noch drei Priester im aktiven Dienst zur Verfügung stehen, veranlasste den Pastoralverbundrat, also die Vertreter/innen der Pfarrgemeinden und das Pastoralteam, zu einer grundlegenden Veränderung der Gottesdienstordnung.
- Die vier sonntäglichen Eucharistiefeiern in Scherfede, Altstadt und Neustadt sind als verlässliches Angebot für den Pastoralverbund gesetzt.
- Unter der Maßgabe von Urlaub, Krankheit und Fortbildungszeiten auf der einen Seite und dem Interesse, auch weiterhin Eucharistiefeiern bei Patronatsfesten (mit Prozessionen), Schützenfesten und anderen für die Ortschaften wichtigen Anlässen zu ermöglichen, werden in den übrigen Dörfern hl. Messen in einem 4-wöchentlichen Rhythmus gefeiert.
Das alles ist einschneidend und schmerzlich, Emotionen unvermeidlich. Mit Blick auf Gottesdienstordnung oder Pfarrbrief reicht der Denkansatz „Was ist in unserem Dorf?" nicht mehr aus. Hilfreiche wäre die Perspektive „Wo werden Gottesdienste gefeiert?". Die vorhandenen Priester können das Problem nicht lösen. Sie können sich allenfalls mit ihren Möglichkeiten einbringen. Auch helfen uns kirchenpolitische Grundsatzdebatten nicht wirklich weiter.
Wie gelingt es uns, trotzdem eine aus den Sakramenten lebende Kirche zu bleiben? Dieser Frage hat sich der Pastoralverbundrat gestellt. Sein Ansatz:
- Wir feiern an zentralen Orten verlässlich die Eucharistie. Wir feiern, dass Jesus sich uns schenkt.
- An der Eucharistiefeier nimmt ein Delegierter der Dorfgemeinde (Kommunionhelfer) teil und wird von dort mit dem eucharistischen Sakrament gesandt. Währenddessen, zeitlich etwas versetzt, sammelt sich die Dorfgemeinde um den „Tisch des Wortes" und feiert Wortgottesdienst. Wenn ihr Delegierter aus der Eucharistiefeier bei ihr eintrifft, empfängt sie den eucharistischen Herrn und feiert die Kommunion mit ihm.
- Die Eucharistiefeier am zentralen Ort und die Wortgottesfeier in der Dorfgemeinde bilden so eine Einheit.
In dieser Art miteinander im Gebet vereint zu sein, ist bisher noch nicht erprobt. Gemeinsam wollen wir mit dem Bistum lernen und Erfahrungen sammeln. Eine Umsetzung dieses Modells und möglicher inhaltlicher wie praktischer Konsequenzen wie Gottesdienstzeiten stehen noch aus.
Zentrale Fragestellung unserer Pastoralvereinbarung ist, wie wir unseren Glauben in unseren konkreten Lebensbezügen leben können und wollen. Das ist keine abstrakte Fragestellung. Die Antworten, die wir beispielsweise im Zusammenhang mit der zu ändernden Gottesdienst-Ordnung geben, müssen von diesen Grundfragen genährt werden.
Ihr Pfarrer
Gerhard Pieper
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