Der Kirchenraum hat zwei wesentliche Elemente mit den beiden anderen gemeinsam, die Grundforder Halle und die große Höhe der Gewölbe. Im übrigen verbindet sich hier eine Vielzahl künstlerische Einflüsse unterschiedlicher Herkunft zu einer sehr eigenständigen Raumgestalt.
Die untere Turmhalle, als westliche Eingangshalle dienend, unterscheidet sich stark vom übrigen Kirchengebäude. Der nicht sehr hohe Raum wird von quadratischen Kreuzgradgewölben überdeckt, deren Trenngurte auf eine schlanke Mittelstütze zulaufen. Dieser Pfeiler ist eine elegante Steinmetzarbeit bereits der Hochgotik.
Eine für die mittelalterliche Architektur bezeichnende Einzelheit hat erst die Restaurierung von 1974/75 wieder sichtbar gemacht. Die zur Gliederung des Raumes wichtigen Architekturelemente Pfeiler, Rippen, Fenstergewänder, Portalbögen und Turmkanten waren farbig behandelt. An zahlreichen Stellen der Eckquaderung des Turmes, an den Bögen der Durchgänge der unteren Turmhalle und am Gewände des Chorfensters über dem Eingang zur Marienkapelle erkennt man am fahleren Ton des Grüns die freigelegten erhaltenen Partien der um 1300 entstandenen weißen Quaderung auf grünem Grund, nach deren Vorbild die farbige Wiederherstellung des gesamten Kirchenraumes erfolgt ist. Auf die tatsächliche Struktur des Mauerwerkes nahm der mittelalterliche Malen ebenso wenig Rücksicht wie auf die wirkliche Farbe des verwendeten Steinmaterials. Das Grün der aufgemalten Quader ist zweifellos auf die Einflüsse aus dem Soester Raum zurückzuführen, in dem der glaukonithaltige grünliche Sandstein vom Haarstrang das Gesicht sakraler und profaner Bauten prägte. Dass die Ausmahlung der Kirche im Übrigen dem stilistischen Wandel unterlag, belegt ein sichtbar belassenes kleines rechteckiges Feld am Gewände des nördlichen Chorfensters; es zeigt in bräunlichen Tönen die Ornamentik der Renaissance.
Vieles ist gerade hier der Zeit zum Opfer gefallen. So erinnert der Schlussstein mit der Warburger Lilie und der Jahreszahl 1836 im Mittelquadrat des Kirchenschiffes an die Erneuerung dieses Gewölbes nach seinem Einsturz im Jahre 1833; dabei sind naturgemäß etwa vorhandene Reste älterer Gewölbemalerei verloren gegangen. Das Bild zeigt den Schlussstein über dem Hochaltar mit dem Osterlamm.