Pater Johannes Arnoldi SJ Am 24. Juni 1596, wurde in der Warburger Altstadt Johannes Arnoldi geboren. Seine Eltern waren hierher gezogen, und der Vater erhielt hier später auch das Bürgerrecht. Warburg hatte damals noch keine höhere Schule. Deshalb besuchte Johannes Arnoldi seit 1608 zunächst das Gymnasium und dann die Universität in Paderborn, die beide vom Jesuitenorden geführt wurden. 1617 schloß er sein Studium mit dem „Doktor der Philosophie“ ab.
In demselben Jahr trat er als Novize in Paderborn in den Jesuitenorden ein, der sich u.a. die Wiedergewinnung Europas für den katholischen Glauben zur Aufgabe gemacht hatte.
Ein Jahr später brach der Dreißigjährige Krieg aus, der ungeheures Leid über Deutschland brachte und zu unglaublichen Verrohung vieler Menschen in den Kriegsgebieten führte.
Nach weiteren vom Krieg überschatteten Studien in Fulda, Bamberg und Speyer wurde Johannes Arnoldi 1623 zum Priester geweiht und widmete sich in den folgenden Jahren an verschiedenen Stellen vor allem der katholischen Mission.
1629 wurde er in das Bistum Verden berufen, in dem die Reformation weitgehend gesiegt hatte und das jetzt nach den militärischen Erfolgen des Kaisers, gegebenenfalls auch unter Gewalt, zum Katholizismus zurückkehren sollte.
In dieser psychologisch besonders schweren Situation wirkte Pater J. Arnoldi als Pfarrer und Missionspriester von Visselhövede, Neuenkirchen und Schneverdingen – Orte, die bis zu 45 Km von seinem Wohnort Verden entfernt waren und zu denen noch weitere 80 Dörfer, Weiler und Gehöfte gehörten, die er betreuen und wo er z.B. in Krankheitsfällen Sakramente zu spenden hatte. Pater J. Arnoldi ging mit gr0ßem Eifer an seine Arbeit, und es wird berichtet, dass man schon bald auf ihn einen Anschlag verübte: man schoss auf ihn, traf aber nur seine Kappe. Sie war von Bleikugeln durchlöchert!
Die Missionsarbeit war anscheinend ganz erfolgreich. Doch mit dem Sieg der Schweden unter ihrem König Gustav Adolf bei Breitenfeld im September 1631 änderte sich die Kriegslage dramatisch, und die Protestanten schöpften wieder Hoffnung, das Bistum Verden halten zu können. Die kaiserlichen Truppen ergriffen die Flucht und mit ihnen die meisten katholischen Geistlichen. Pater J. Arnoldi blieb, versah weiterhin unverdrossen seine seelsorgerischen Aufgaben und wollte zusammen mit seinen Glaubensbrüdern die katholischen Kirchen im Lande schützen.
Am 11. November – am Fest St. Martin – feierte er in Visselhövede die hl. Messe. Auf der Rückfahrt – ein Junge lenkte seinen Wagen – ereilte ihn der Tod. Nach den Berichten überfiel ihn eine Anzahl fanatischer protestantischer Bauern. Sie rissen ihn aus dem Wagen, warfen ihn auf die Erde, misshandelten ihn, schlugen mit Knüppeln auf ihn ein und zerschmetterten durch Stockhiebe seinen Kopf. Dann hefteten sie ihn an einen Baum und weideten sich an seinem Todeskampf. Als er ihnen nicht schnell genug starb, durchschlug einer ihm mit einem Beil die Kehle!
Pater Johannes Arnoldi soll bald darauf gestorben sein! Er fand der Überlieferung nach sein Grab in der Kirche zu Visselhövede. Der Ort seines Martyriums aber heißt bis heute „Paterbusch“