Mit dem Fest der Taufe des Herrn schließt sich der Weihnachtsfestkreis, die Feier der Geburt Jesu Christi. „Das Wort ist Fleisch geworden" stand gewissermaßen als Überschrift über dieser Zeit. Damit ist die Aufgabe, das Wort immer mehr und immer wieder Fleisch werden zu lassen, aber nicht abgehakt.
In jedem Gottesdienst wird das Wort der Schrift verkündet. Das Wort der Schrift wird in unser Leben hineingesagt, in unseren Alltag, in unsere Umwelt. Genau hier und genau durch uns möchte es erneut Fleisch werden …
Da wir daran glauben, dass die Bibel nicht nur das Dokument des überlieferten Glaubens ist, sondern Heilige Schrift, glauben wir daran, dass das Wort auch heute wirksam ist: Gott selbst teilt sich uns mit – und das bleibt nie folgenlos!
Die Beschäftigung mit der Bibel ist damit keine Fleißarbeit, kein Ausdruck einer besonderen Gelehrsamkeit. Sie ist Suchen und Fragen: Was hat dieses Wort mit meinem Leben zu tun?
Wenn der Leiter / die Leiterin der Wort-Gottes-Feier oder der Priester das Wort der Schrift auslegt, ist das ihr oder sein Antwortversuch auf das Angesprochensein durch Gott. Es ist sein oder ihr Zeugnis: So kommt das Wort und das Leben für mich zusammen.
Es wäre genauso eine Möglichkeit, gemeinsam das Wort zu befragen, die Bibel miteinander zu teilen. Erst einmal die Verkündigung des Wortes zu hören. Dann in die Stille hinein jene Worte zu sagen, die mich angesprochen haben. Und schließlich miteinander zu teilen: Das hier ist mein Verständnis des Wortes, das sagt es mir auf dem Hintergrund meines Lebens. Den Abschluss würde bilden, gemeinsam zu suchen: Was bedeutet das für unser weiteres Leben, wenn wir nun wieder aus der Kirche hinaustreten? Wie kann uns dieses Wort ins Handeln bringen?
„Herr, nur du hast Worte ewigen Lebens!" – Jesus sagt sie uns immer wieder zu. Er erschließt sie uns. Nur so können sie uns nähren.
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