PV Warburg Wort Gottes, lebendig in unserer Mitte!
Diese Worte (oder der Ruf: Wort des lebendigen Gottes – nicht ganz so kraftvoll, aber doch dasselbe meinend) beschließen in unseren Kirchen die Verkündigung der Lesung.
Dies ist zuallererst eine Zusage. Mit den Worten der Lesung – also aus der Bibel – ist es anders als mit anderen Worten. Der Evangelist Johannes singt in seinem Prolog davon, dass das Wort Fleisch geworden ist und unter uns gewohnt hat. Jesus ist dieses Wort. Und Jesus hat uns seinen Geist gesandt, dass das Wort auch heute noch lebendig in unserer Mitte ist: Uns ansprechen kann, uns verstehen lässt, uns weiter bringt.
Damit wird diese Zusage auch zu einem Lobpreis. Diesen beantworten wir, indem wir „Dank sei Gott!" sagen.
Gleichzeitig ist diese Zusage aber auch ein Auftrag. Denn das Wort kann für weitere Menschen nur lebendig werden, wenn wir es lebendig machen: Versuchen, das zu leben, was wir begriffen haben. Was könnte ich tun, damit dieses Wort tatsächlich lebendig wird – in meinem Leben und dadurch im Leben derer, die mir begegnen?
Das ist eine der Schlüsselfragen. Oft versucht die Predigt, darauf eine erste Antwort zu geben. Aber ich muss es selbst verstehen, verstehen wollen – und damit einverstanden sein, dass es mein Leben verändert.
Dieser Pfarrbrief erscheint zum 18./19. August. Da heißt es in der zweiten Lesung, genommen aus dem Epheserbrief: „Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles im Namen Jesu Christi, unseres Herrn!" (Eph 5, 20). Wie kann dieses Wort in meinem Leben lebendiger werden?
Ich kann zuerst einmal darüber nachdenken, wie ich es mit dem Dank halte. Bin ich ein dankbarer Mensch? Wie mache ich diesen Dank deutlich? Kann ich vielleicht meine Dankbarkeit deutlicher zeigen? Wofür bin ich dankbar?
Und ich nehme mir vor, öfter einmal meinen Dank auszudrücken. Damit versuche ich, dieses Wort im Leben jener, die mir begegnen, lebendig zu machen.
Wenn ich nun auch auf meine Beziehung zu Gott schaue: Wie dankbar bin ich da? Vielleicht kann ich ja mal innehalten und mir alles vor Augen führen, wofür ich dankbar sein darf. Und abends einmal innehalten und suchen: Wofür kann ich heute Gott, dem Vater, in Namen Jesu Christi, unseres Herrn, Danke sagen?
Wort Gottes, lebendig in unserer Mitte!
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